Die allseits bekannte und mittlerweile auch altehrwürdige Technologie der Festplatten (HDD) ist weit verbreitet und erfährt dieser Tage, abgesehen von einer enormen Kapazitätsvergrößerung, kaum noch Neuerungen. Seltsamerweise setzt sogar eine Besinnung auf schon einmal verwendete Standards wieder ein. Das heißt, dass manche Hersteller ihre Laufwerke wieder mit einer geringeren Drehzahl arbeiten lassen, um den Geräuschpegel der Platten zu senken oder sie sparsamer im Verbrauch zu bekommen. Der Raum für mehr Leistung dürfte mittlerweile auch ausgeschöpft sein und beläuft sich im Schnitt (Transfer) auf ca. 80 MB/s.

Eine noch recht junge Technologie (SSD) hält deshalb nun verstärkt Einzug bei den Datenträgern. Dass neue Technologien immer etwas Anlaufzeit benötigen, bevor diese am Markt akzeptiert werden, ist bekannt und daran können auch keine noch so viel versprechenden Werbungen etwas ändern. Hinzu kommt eben auch noch, dass man von der „SSD-Front“ in den letzten Monaten nicht unbedingt die besten Kritiken gehört hat. Die Preisgestaltung für den Massenmarkt bei den mittleren Laufwerksgrößen von etwa 120 GB sieht zudem auch nicht wirklich so aus, dass man Lust bekommt, sofort alle seine „alten“ Festplatten umgehend auszutauschen.

Und just in diesem Augenblick der vermeintlichen „Schwäche“ der Speichermedienindustrie, meldet sich eine kleine innovative Firma aus dem „Vereinigten Königreich“ zu Wort und verkündet: Wir haben etwas Neues! Das Hard Rectangular Drive (HRD). Kurz zusammengefasst, dreht es sich bei dieser Technologie im Prinzip um eine HDD, welche ebenfalls Magnetspeicher-Platten verwendet. Der große Unterschied besteht darin, dass diese nicht rotieren und somit schon einmal das Problem der Geräuschentwicklung gelöst ist. Die Platten liegen hier nicht als Scheibe vor, sondern sind in rechteckiger Form übereinander angeordnet. An der oberen und unteren Platte können dann jeweils bis zu 64 Schreib-Leseköpfe positioniert werden, zwischen denen sich das Magnetmedium (mittlere Platte) bewegt. Da bei dieser Technik jedem Kopf ein Sektor zugewiesen wird, kann man mit einer symmetrischen Lesegeschwindigkeit von etwa 500 MB/s rechnen. Das ist enorm, bedenkt man, dass aktuelle SSDs sich bei 200 MB/s einpendeln dürften. Diese Transferraten werden zudem auch durch einen kleinen Trick erzielt. Die Speicherchips der SSDs arbeiten nämlich alle im RAID-Verbund. Im Großen und Ganzen ist die SSD-Technik also keine wirklich neue Sache, sondern nur ein funktionelle Kombination von bereits benutzten Technologien.

Dies dürfte bei der HRD etwas anders sein. Bis es jedoch soweit sein wird, ist anzunehmen, dass die Hersteller von SSDs ordentlich aufgeholt haben werden. Die Firma DataSlide muss sich hier entweder ordentlich ins Zeug legen oder ihr Produkt nur für einen speziellen Marktbereich entwerfen und herstellen. Liest man sich die Informationen auf der Homepage genauer durch, scheint dies auch zumindest anfänglich der Fall zu sein. Gelingt es der Firma hingegen, im Verlaufe des nächsten Jahres vielleicht ein marktfähiges Produkt zu präsentieren, dürfte der bestehende Datenträgermarkt gehörig aufgemischt werden. Wir dürfen mal wieder (sehr) gespannt sein!

Alle interessierten Leser können unter diesem Link mehr über die Technologie der HRD erfahren: http://www.dataslide.com/index.html

S.n.a.f.u

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